Virtuelle Exkursion Gallusquelle
durchgeführt am 21.09.2020 von Andreas Hartmann und Yan Liu, begleitet von Peter Knaus (Wasserwerk Hermentingen)
Begrüßung
Eine kleine Einführung in den Karst und die Quelle
(bereitgestellt von Peter Knaus)
Beschreibung
Diese virtuelle Exkursion bringt uns in die Schwäbische Alb in die Nähe von Veringenstadt. Die Gallusquelle ist eine der am besten erforschten Karstquellen in Deutschland und wird zur Wasserversorgung von ca. 40.000 Menschen benutzt (siehe erstes Bild unten an). Ihr Einzugsgebiet umfasst ca. 45 km² und der nicht für die Wasserversorgung genutzter Anteil Ihrer Schüttung fließt nach kurzer Strecke in den Vorfluter Lauchert. Ausschlaggebend hierbei ist die Sicherstellung der Sauberkeit des Trinkwassers durch das Wasserwerk und dessen Reinigungsstufen (siehe Bilder unten an). Zudem wird ihr Einzugsgebiet vom Albtunnel der Bodenseewasserversorgung (siehe video unten "Die Bodenseewasserversorgung"), die Bodenseewasser für Stuttgart und große Teile West-Baden Württembergs zur Verfügung stellt, durchquert (getrichelte Linie auf Karte des Zweckverband Wasserversorgung Zollernalb).
Stationen der Exkursion
Die Exkursion umfasst 5 Stationen. Ähnlich wie bei der Exkusion zum Simtesberg wird dabei das Karstsystem von oben (Dolinen), von Innen (Höhlen) und von unten (die Gallusquelle) unter die Lupe genommen. Als Besonderheiten in diesem Gebiet besuchen wir zudem den Einlass des Albtunnels der Bodenseewasserversorgung und ein Wasserrückhaltebecken am nordwestlichen Rand des Einzugsgebiets, das aufgrund von zu kleiner Dimensionierung zu oft überläuft. Das so schnell im Karstsystem versickernde Schmutzwasser (siehe video unten "Überlauf Rückhaltebecken Bitz 2018"), kommt i.d.R. innerhalb von drei Tagen am Wasserwerk an.
Alle Stationen sind auf der Karte unten angzeigegt mit Videoaufnahmen vor Ort versehen:
- Station: Die Fassung der Gallusquelle
- Station: Druckbehälter Büttnau und Beginn des Albtunnels der Bodenseewasserversorgung
- Station: Doline 1 mit Beschreibung und Doline 2
- Station: Das Wasserrückhaltebecken Bitz (1,2,3) und dessen Überschwemmungsfläche
- Station: Die Nikolaushöhle in Veringenstadt (weiterführende Information hier).
Bitte beachten: Leider ist in manchen Videos etwasHintergundrauschen. Um die Hörbarkeit zu verbessern, emfiehlt es sich das Video herunterzuladen, es in einem separaten Videoplayer (z.B. VLC player) abzuspielen, und mit dem Equalizer die Tiefen herunterzuregeln. Wir bitten diesen Fauxpas, der uns erst nach der Tour aufgefallen ist, zu enstchuldigen.
Zusätzliche Information
- Die Bodenseewasserversorgung
- Überlauf Rückhaltebecken Bitz 2018 (von Peter Knaus)
- Hochwasser der Lauchert 2013 aus dem Helikopter (von Peter Knaus)
Weiterführende Literatur
- Doummar, J., Sauter, M. and Geyer, T.: Simulation of flow processes in a large scale karst system with an integrated catchment model (Mike She) - Identification of relevant parameters influencing spring discharge, J. Hydrol., 426–427, 112–123, doi:10.1016/j.jhydrol.2012.01.021, 2012.
- Geyer, T.: Process-based characterisation of flow and transport in karst aquifers at catchment scale, These Dr. Univ. Gottingen, 2008.
- Geyer, T., Birk, S., Liedl, R. and Sauter, M.: Quantification of temporal distribution of recharge in karst systems from spring hydrographs, J. Hydrol., 348(3–4), 452–463, doi:10.1016/j.jhydrol.2007.10.015, 2008.
- Heinz, B., Birk, S., Liedl, R., Geyer, T., Straub, K. L., Andresen, J., Bester, K. and Kappler, A.: Water quality deterioration at a karst spring (Gallusquelle, Germany) due to combined sewer overflow: Evidence of bacterial and micro-pollutant contamination, Environ. Geol., 57(4), 797–808, doi:10.1007/s00254-008-1359-0, 2009.
- Hillebrand, O., Nödler, K., Licha, T., Sauter, M. and Geyer, T.: Identification of the attenuation potential of a karst aquifer by an artificial dualtracer experiment with caffeine, Water Res., 46(16), 5381–5388, doi:10.1016/j.watres.2012.07.032, 2012.
- Sauter, M.: Quantification and forecasting of regional groundwater flow and transport in a karst aquifer (Gallusquelle, Malm, SW. Germany), These Dr. Univ. Gottingen, 1992.